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Kolab2 an ein Multidrop Postfach anbinden

Die Aufgabenstellung ist ein internes Kolab2 Groupwaresystem mit eingehenden Mail über ein Multidrop POP3 Postfach zu versorgen. Das Kolab2 System verwendet Postfix als MTA.

Die Mails werden mit “fetchmail” vom Provider mit POP3 abgeholt. Da dieses Postfach alle Mails an die Domain “kunde.tld” enthält, muss fetchmail für die Auslieferung an Postfixc entsprechend vorbereitet werden. In der systemweiten /etc/fetchmailrc wird folgende Konfiguration hinterlegt:


poll pop3.isp-pop3-server.tld localdomains kunde.tld:
protocol pop3
username pop3username
password pop3password
is * here
smtphost mail.kunde.lan

Damit nimmt fetchmail alle Mail aus dem Postfach pop3username@pop3.isp-pop3-server.tld für die Domain kunde.tld entgegen und liefert diese an den Mailserver auf mail.kunde.lan aus. Entscheidend sind hioer zwei Details:

  1. poll ... localdomains kunde.tld:
  2. is * here

Nun wird Postfix auf den Empfang dieser Mails vorbereitet. Als erstes wird die virtuelle Maildomain “kunde.tld” erstellt, welches bei Kolab2 über das Admin-Webfrontend realisiert wird. Unter “Services” in der Sektion “Kolab Hosts” wird “kunde.tld” hinzugefügt. Nur Mails an die hier aufgeführten Maildomains, bzw. der initialen Maildomain des Kolab2-Setup, werden von Postfix entgegen genommen.

Sind diese beiden Schritte vollzogen, kann über fetchmail eingehende Mail via Postfix in die lokalen Postfächer verteilt werden. Die lokale Zustellung erfolgt direkt über den Postfachnamen, ein Mailalias oder eine Verteilerliste.

Dieses Setup hat die Eigenschaft, dass Mails an nicht vorhandene Adressen von Postfix nicht angenommen werden. Die Mails werden “gebounced”, d.h. werden mit einem Fehlerbericht an den Sender zurückgeschickt.

Sollte dieses Verhalten nicht gewünscht sein, dann kann mit der Erweiterung von /kolab/etc/kolab/templates/virtual.template und /kolab/etc/postfix/virtual ein “Catchall” eingerichtet werden. Das heißt das alle nicht zustellbaren Mails an ein Postfach, Mailalias oder eine Verteilerliste weitergeleitet werden.

Alle Änderungen, die nicht über das Admin-Webfrontend vorgenommen werden können, sind bei Kolab2 über die unter /kolab/etc/kolab/templates/ vorhandenen Templates vorzunehmen. Ansonsten werden die manuellen Änderungen nach der nächsten Aktualisierung über das Admin-Webfrontend mit dem Inhalt des Templates überschrieben.


#/kolab/etc/kolab/templates/virtual.template:
#
@kunde.tld postmaster

Mit einem anschließendem /kolab/sbin/postmap /kolab/etc/postfix/virtual und /kolab/sbin/postfix reload wird die Änderung aktiviert.

Nun landen alle nichtvorhandenen Mailadressen der Domain “kunde.tld” beim “postmaster”.